Hannah Arendt revisited: Elemente und Ursprünge digitaler Auflösung der Wirklichkeit
Diese Vorlesung beschäftigt sich mit Fiktionen, technischer Reproduktion, Digitalisierung und der «Eroberung der Welt durch Narration und Zahl» auf den Spuren Hannah Arendts. Die Kombination von «monokausalen Narrativen» und «automatisierter digitaler Reproduktion» erschafft ein neues «Zeitalter der totalen Gewissheit», analysiert die Politphilosophin Stämpfli, die durch diese Vorlesung führt. Die Urteilskraft gegenüber richtig und falsch bleibt dabei oft auf der Strecke. Wir gehen in der Vorlesung unterschiedlichen Beispielen nach, die «den Verstand mit Argumenten so bezaubern» (Hannah Arendt), damit der öffentliche Diskurs nur noch den Meinungen und nicht mehr der Information dient.
Das Medium der Digitalisierung ist nicht nur die Message, sondern mehr und mehr totalitäre Ideologie. Datenpakete «beweisen» gegenüber der Wirklichkeit bald diese, bald jene Meinungen, so dass sie oft gar nichts mehr «wirklich» erklären. All dies macht die Existenz von uns als Bürgerinnen und Bürger, als Weltangehörige eines undurchsichtigen, datenbasierten Systems, fragil.
Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Online (Podcast)
7. April
Hannah Arendt revisited: Leben und Werk der Philosophin im Hinblick auf das 21. Jahrhundert
21. April
Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft damals und heute
28. April
Antisemitismus, Antifeminismus, Imperialismus damals und heute
5. Mai
Medien und totalitäre Herrschaft der Klicks
12. Mai
Bullshitjobs und totalitäre Herrschaft der Daten
19. Mai
Siegerkunst und Siegerfeminismus: Datenbasierter Weltverlust
Dozentin | Dr. phil. Regula Stämpfli, Bestsellerautorin, Diepoldsau / München / Wien