KRIM – am Kreuzweg von Herrschaften, Ethnien, Handel und Kulturen: Schicksal einer strategischen Drehscheibe Eurasiens (Antike bis 20. Jahrhundert)
Die geostrategisch hervorragende Lage der Halbinsel Krim am Schwarzen Meer und im Kontext der eurasischen Entwicklungen machte sie zu einer Kommunikations- und Handelsdrehscheibe zwischen zwei Kontinenten. Dies wussten seit der Antike und bis ins 20. Jahrhundert Völker und Hegemonialherrschaften bestens zu nutzen: Skythen, Griechen, Römer, Völkerwanderer (u.a. Goten, Protobulgaren, Kumanen, Petschenegen), Byzantiner, Genuesen, Venezianer, Armenier, Turkvölker, Mongolen, Osmanen, Krimtataren und Russen. Davon sprechen bedeutende Kulturzeugnisse. Besonders aufmerksam verfolgen wir das Auftreten abendländischer und orientalisch-asiatischer Handels- und Kolonialmächte auf der Halbinsel Krim und im Schwarzen Meer im Mittelalter: Wege, Siedlungen, Güter-ströme, soziale und politische Träger des Handels- und Kolonialwesens: Genuesen, Venezianer, Armenier und Russen. Das bis 1204 byzantinische Schwarze Meer entwickelte sich im Spätmittelalter bis 1484 zur international bedeutendsten Drehscheibe im Verkehr zwischen Europa und Asien.
Donnerstag, 9.30 bis 11 Uhr, Festsaal St.Katharinen, Katharinengasse 11, St.Gallen, 28.4., 5.5., 12.5. und 19.5.2022
Dozent | Prof. Dr. Paul Meinrad Strässle, Titularprofessor für Byzantinistik, Universität Zürich